Der Körper als spiritueller Führer

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Veröffentlch im „Sein“-Magazin 4/2013

von Heide-Maria Koubenec

Der Körper ist der Tempel unserer Seele. In seiner gereinigten Form kann er uns zu höchstem Bewusstsein und Erleuchtung führen. Leider ist er bei den meisten Menschen nicht mehr dazu fähig: Verdrängte Traumata, schlechte Ernährung und äußere Einflüsse wie Elektrosmog haben dazu geführt, dass an vielen Stellen die Körperenergie geschwächt ist oder gar nicht mehr fließt. Body-Enlightenment ist eine Methode, sich von vielen alten Lasten zu befreien und den freien Fluss der Lebensenergie wieder herzustellen.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein erzeugt ein magisches Gefühl der Verbundenheit mit unserer Umgebung und dem Plan des Universums. Dieses bezaubernde Erleben können wir weder mit dem Verstand erreichen noch durch spirituelles Studium oder sorgfältige Planung, nicht einmal durch Meditation. Nur das intuitive Körpergefühl und die richtige Wahrnehmung von Zeichen vermögen es – ohne unser bewusstes Zutun – diese Fügungen zufällig herbeizuzaubern.
Bewusst oder unbewusst sehnen wir uns nach diesen beglückenden Momenten. Niemand weiß allerdings, wie diese Magie geschieht. Doch was ich unzählige Male erfahren habe, ist, dass mein inzwischen gereinigter Körper mich intuitiv geleitet hat  – manchmal unter scheinbar unsinnigen Umständen –, an diesem oder jenem Ort zur richtigen Zeit zu erscheinen, wo die Magie stattfand. Und es funktionierte nur, wenn ich mich ohne meinen Verstand und ohne Ego der intuitiven Führung meines Körpers überließ. Inzwischen beglücken mich diese synchronen Ereignisse erfreulich häufig.

Der Psychologe Carl Gustav Jung hat das Phänomen der Synchronizität entdeckt, wo wir unerklärliche „Zufälle“ erleben, die bar jeder Kausalität sind und wie „arrangiert“ erscheinen. Solche Arrangements sind dann am ehesten möglich, wenn die Intuition unseres gereinigten Körpers funktioniert und das „Bauchgefühl“ nicht durch zuviel Ablenkungen oder energetische Blockaden behindert wird. 

Solche Störungen sind einerseits im Innern negative Erinnerungen von Verletzungen einschließlich des Geburtstraumas, das jeden Menschen zutiefst geprägt hat (siehe Stanislav Grof: Die Psychologie der Zukunft), andererseits sind es energetische Störungen im Außen wie Umweltverschmutzung, Elektrosmog und die Strahlungen von Handys u.a. 

Auf dem Lebensweg leiten
Die ursprünglich vorgesehene Bestimmung des Körpers ist es, uns Menschen auf unserem Lebensweg zu leiten, um die Aufgaben unserer Seele leichter erfüllen zu können und glücklich zu sein. Doch in der zivilisierten Welt hat der Körper diese Fähigkeiten zunehmend verloren. Er ist körperlich, emotional und geistig aus dem Gleichgewicht geraten.

Der Mensch ist zwar Teil der Natur. Doch meist empfinden wir uns heute nicht mehr als zur Natur gehörig, sondern getrennt von ihr. Indem wir im Verlauf der Industrialisierung und Technologisierung den Kontakt und den Austausch mit der Natur aufgaben, haben wir zunehmend auch den Kontakt zu unserem Körper verloren. Entsprechend erleben wir eine wachsende Entfremdung von ihm und seinen tatsächlichen Bedürfnissen.
Wie oft erlauben wir dem Regen, unseren Körper zu benetzen? Ohne Mütze, ohne Schirm? Früher war der Körper den Einflüssen der Natur ungehindert ausgesetzt. Sonne, Wind und Regen haben uns direkt berührt und auch Pflanzen und Bäume haben wir angefasst beim Ernten oder beim Durchstreifen der Wälder auf Nahrungssuche. Inzwischen „schützen“ wir uns vor der Berührung mit der Natur durch Kleidung, Schuhe, Häuser und Autos. Unsere Körper nehmen dadurch kaum noch Informationen aus der unmittelbaren Natur auf, wie es wichtig wäre für ein glückliches Leben.
Ursprünglich ist unser Körper mit seinen Sinnen ein gut funktionierender Signalgeber, wenn es um die Wahrnehmung der grundlegendsten Bedürfnisse des Überlebens und Wohlbefindens geht. Viele Menschen haben die Fähigkeit des Körpers, uns zum Glück zu leiten, nicht ganz verloren. Doch die meisten Menschen können sich auf ihre Sinne und die Signale des Körpers nicht mehr verlassen. 

Entfremdung von der Natur
Das fängt bei der Nahrung an. Unsere Sinne werden irregeführt durch Werbung für ungesundes Essen, Trinken und Rauchen, durch künstliche Aromen und Geschmacksverstärker, Umweltverschmutzung und Elektrosmog. Viele Menschen in der westlichen Welt kennen kein Hungergefühl mehr, geschweige denn hören sie auf den Körper, wenn er ihnen anzeigt, was er an Essen und Trinken benötigt für sein Wohlbefinden.
Selbst die Tiere, die wir essen, haben wir nicht im natürlichen Zustand mit Federn und Fell berührt, bevor wir sie als Mahlzeit verzehren. Kürzlich erzählte mir eine Erzieherin in den USA, dass Kinder Hühner mit sechs Beinen gemalt haben, da sie Hühnerschenkel nur im Sixpack kennen. Das mag man lustig finden, doch eigentlich ist es traurig zu sehen, wie weit unsere Entfremdung von der Natur bereits fortgeschritten ist.
Ist unser Körper allerdings frei von emotionalen und körperlichen Verletzungen, von schlechter Ernährung, Umweltgiften und anderen negativen Einflüssen, kann er uns als spiritueller Führer leiten. Doch eine verschmutzte Maschine funktioniert erst wieder einwandfrei, wenn sie gereinigt wurde. Ziel von Body-Enlightenment – dem BE-Prozess –  ist es daher, den „Tempel unserer Seele“ physisch, emotional und geistig zu reinigen. Die Folge davon ist, dass wir leichter mit dem Leben fließen können anstatt dagegen anzukämpfen. Dann sind wir fähig, uns von der Intelligenz des Körpers zuverlässig führen zu lassen und den magischen Fluss des Lebens zu genießen. Wenn wir diese ursprüngliche Fähigkeit wiedererlangt haben, kann der Körper uns als spiritueller Führer unglaubliche Dienste leisten – besser als ein Guru – und uns zu Ganzheit und sogar zur Erleuchtung führen.

Loslassen durch schaukelnde Bewegungen
In unserer Erziehung und selbst in spirituellen Lehren wird der Körper jedoch häufig vernachlässigt, ausgenommen im Yoga und Tantra. Erleuchtung wird häufig mit der Nicht-Identifikation mit dem Körper in Verbindung gebracht: „Ich bin nicht mein Körper“, gilt es da zu erkennen als einen wichtigen Schritt zur Erleuchtung.
Der BE–Weg, der Weg des Seins, versucht das Gegenteil: Das Bewusstsein ganz in den Körper zu bringen und im Körper, mit den Gefühlen und dem Geist und den Gedanken ein harmonisches Zusammenspiel zu erreichen. Dabei lernt man den Verstand ins Hier und Jetzt zu bringen und zu meistern. Fast nebenbei erfährt man durch BE auch, die Auflösung von Egoaspekten als erwünschte spirituelle Entwicklung willkommen zu heißen.  

Die Basis von BE bildet eine leichte Körper- und Energiearbeit. Die Technik beinhaltet spielerisch schaukelnde Bewegungen des Körpers, der Gelenke und Gliedmaßen, die auf allen Ebenen des Seins tiefes Loslassen bewirken. Die Zellen schwingen in der Flüssigkeit des Körpers mit. Dadurch wird eine unerschöpfliche Quelle von Weisheit verfügbar gemacht. BE schwemmt Informationen ins Bewusstsein wie Muscheln aus dem Meer an den Strand gespült werden. Tiefgründige Einsichten tauchen auf. Körperlich nimmt man gleichzeitig ein lebendiges Vibrieren der Zellen wahr – die Zellen sind glücklich und tanzen. Der Körper wird gereinigt, indem behindernde Blockaden und überflüssige oder negative Informationen sanft aus den Zellen herausgeschaukelt werden. Je gereinigter unser Körper wird von erlebten Verletzungen, desto zuverlässiger wird er uns führen.  

Den magischen Fluss genießen
Die Entwicklung eines immer feiner werdenden Körperbewusstseins sowie das Wahrnehmen und Loslassen von Widerständen befreien uns von Hindernissen und führen uns sanft und allmählich auf unseren spirituellen Weg. Der gereinigte Körper führt uns zu den richtigen Menschen und den für uns optimalen Lehrern.
Durch das Geben und Nehmen von BE-Sessions wird der Körper immer lichter und reiner. Body-Enlightenment erzeugt ein Glücksgefühl sowohl im Klienten als auch im Praktiker. Dabei verfeinert man sein Körperbewusstsein, lernt seinen Verstand zu meistern und sein Ego in Zaum zu halten.
Durch diese Transformation zieht der Körper intuitiv andere, schönere Lebensbedingungen an und synchronistische Ereignisse häufen sich. Wir genießen den magischen Fluss des Seins, den Gott für uns vorgesehen hat.